HermannslaufTipps für LäuferInnen
Anschließend erfolgt der Transfer zum Hermannsdenkmal. Um noch genügend Zeit zur Vorbereitung am Hermann zu haben, sollte die Busfahrt nicht nach 8:30 Uhr losgehen. Spätestens jetzt sollte es aufgehört haben zu regnen, damit die Stimmung sich dem Event angemessen verhält. Lockeres Aufwärmen und Schnuppern lippischer Wettkampfluft steht nun auf dem Programm. Der Start am Hermannsdenkmal erfolgt in drei Startgruppen, die hintereinander aufgestellt werden. Startgruppe 1 startet um 11:00 Uhr, die zweite folgt um 11:05 Uhr und die dritte um 11:15 Uhr. Bis 10:45 Uhr sollten alle Gruppen ihren Startraum eingenommen haben. In nervöser Betriebsamkeit vergehen dann die letzten Minuten bis zum Start, die Schuhe werden zum x-ten Male geschnürt und die Stoppuhren gestellt. Die letzten Sekunden bis zum Startschuss werden lautstark mitgezählt. Unter tosendem Applaus von ZuschauerInnen und TeilnehmerInnen geht es nun los – allerdings zunächst nur im Schritttempo. Entsprechend der hohen TeilnehmerInnenzahl kann das Überqueren der Startlinie nämlich eine ganze Weile dauern (Gruppe 2 bis zu zwei Minuten, Gruppe 3 auch durchaus 5 Minuten und mehr). Wenn es etwas flacher wird, taucht eine erste Siedlung auf (ca. 3,0km) und der Untergrund wechselt vorübergehend wieder zu Asphalt. Beim Abzweig auf den Wanderweg (ca. 4,0km) sollte man gleich die linke „Spur“ wählen, da rechts neben dem Wanderweg (fester Waldboden) kurz darauf der Reitweg (rechts/tiefer Sandboden) den LäuferInnen versucht, das Leben schwer zu machen. Achtung, der linke Weg ist im Gegensatz zum Reitweg z.T. sehr schmal, so dass Überholen an manchen Stellen unmöglich ist! In der Stapelager Schlucht (kurzes Stück auf Sandboden), ab wo endlich das legendäre „H“ auf die Bäume gepinselt ist, befindet sich die zweite Verpflegungsstation (ca. 13,3km). Hier heißt es, die Speicher für den kurz danach beginnenden Tönsberg zu füllen. Einen guten Kilometer hinter Stapelage ist der Fuß des Tönsbergs erreicht. Hier beginnt nun eine wirklich lange und sehr selektive Steigung mit 80 Höhenmetern auf etwa einem halben Kilometer. Einen weiteren knappen Kilometer geht es gemäßigt weiter bergan, bis die Schutzhütte auf dem Tönsberg nach gut der Hälfte des Rennens (ca. 16,0km) erreicht ist. Mit 333m ist der Tönsberg der höchste Punkt der Strecke zwischen Hermannsdenkmal und Sparrenburg. Auf dem Kamm des Tönsbergs hat man eine herrliche Aussicht zu beiden Seiten, bei starkem Wind und Regen kann es oben allerdings auch empfindlich kalt werden. Nach Überqueren der alten Verbindungsstraße nach Lippereihe und Unterqueren der neuen Tunnelstraße geht es wieder in den Wald ins Schopketal. Hier ist nach gut 150 Höhenmetern auf etwa drei Kilometern stetem Bergab-Lauf der tiefste Punkt der Strecke (ca. 18,7km, 176m) zwischen Start und Ziel erreicht und alles beginnt quasi noch mal von vorn. Jäh geht es nun auf steinigem Waldweg bergan und obwohl es nur etwa 40 Höhenmeter sind, haben diese es nach dem langen Gefälle so richtig in sich und lassen gerade auf den ersten Metern die Muskeln hart werden. Zwischen Wald und Feldern hat man zunächst einen guten Blick nach vorn und wundert sich, dass so viele LäuferInnen noch vor einem platziert sind. Hat man diesen übersichtlichen Punkt dann selbst erreicht und schaut rechts über die Schulter, darf man sich freuen, dass noch mindestens genau so viele LäuferInnen hinter einem kommen! An zwei Pferdehöfen im Wald vorbei beginnt an der Sandgrube in Lämershagen (Naturschutzgebiet) mit dem Wandweg wieder ein Stück Teerstraße (20,87km). Der Wandweg, etwa 30 Höhenmeter bergan und ebenso viele wieder bergab, führt durch ein ruhiges Wohngebiet, wo die AnwohnerInnen Wasserwannen zur Kühlung bzw. bei sehr warmem Wetter auch schon mal einen Gartenschlauch aufstellen. Nun folgt man für etwa 300m der Lämershagener Straße und quert die Autobahn A2 (22,40km, 227m). Hier stehen wieder jede Menge ZuschauerInnen und hier befindet sich eine inoffizielle Verpflegungsstelle eines Getränkesponsors. Da diese Verpflegung privat betrieben wird, sollte man sich allerdings nicht darauf verlassen, dass für alle 7000 LäuferInnen ausreichend Getränke vorhanden sind! Nach dieser erneuten Schlüsselstelle geht es kontinuierlich weiter bergan auf festem und gut zu laufenden Waldweg, unterbrochen von drei kürzeren Schotterstücken. Nach einer kurzen Steigung hinter einem Umspannhaus ist der Sendemast der britischen Armee erreicht (24,42km). Ab hier ist der Weg bis zur Osningstraße gepflastert. Vom Sender sind es etwa 300m bis zum Aussichtsturm „Eiserner Anton“ (309m). Kurz dahinter ist die vierte und letzte Verpflegungsstelle. Vom „Eisernen Anton“ bis zur Osningstraße stehen wieder reichlich ZuschauerInnen. Das letzte Stück bis zur Osningstraße (25,60km, 258m) geht es einen knappen Kilometer steil bergab – bevor es nach Querung selbiger ebenso steil wieder bergauf geht! Diese letzte heftige Steigung hat es wirklich in sich, zumal Hermannslauf-Neulinge überrascht sind, dass hier eine weitere Passage von Treppenstufen den Weg zur Sparrenburg „versperrt“. Hier sind es zwar nur etwa 30 Stufen, die einem aber fünf Kilometer vor Ende des Laufes noch mal alles abverlangen. Nach der Kuppe hinter den Stufen wird es gemäßigter, allerdings steigt der Weg weiter an bis auf 299m (Spiegelberg) und damit zur wirklich letzten großen Erhebung vor der Sparrenburg. Bis zur Bodelschwinghstraße (Restaurant Habichtshöhe, 27,90km, 213m) geht es nun bergab. Von der Habichtshöhe bis zum Otto-Riethmüller-Haus, von wo die jugendlichen Bewohnerinnen die Laufstrecke mit hübscher Rockmusik beschallen, ist der Weg wieder asphaltiert, bevor es zum letzten Mal wieder in den Wald und für wenige Hundert Meter auf Waldboden geht. Von hier sind es noch etwa 2,5km bis zum Ziel und es geht nach wie vor weiter leicht bergab. Am Grenzstein zum 52. Breitengrad beginnt wieder Asphalt. Hinter dem Teich vom Hotel Brand’s Busch (187m) geht es zum letzten Mal für einen kurzen Moment bergan (196m), bevor die letzten gut 1500 Meter auf der Promenade beginnen. Da die Laufzeit seit einigen Jahren mittels Chip gemessen wird, gibt es keinen Stau mehr vor dem Zieleinlauf. Gleich hinter dem Zielstrich bekommt man die Finisher-Medaille umgehängt und wenige Meter weiter stehen die Verpflegungstische mit Tee, Wasser, Elektrolytgetränken, Bananen und Orangen. Wer schnell Nachschub braucht, sollte nicht gleich am ersten Tisch anstehen, sondern an den Schlangen vorbei zu einem der nächsten gehen, da es dort erfahrungsgemäß deutlich leerer ist. Wer nun FreundInnen und Bekannte treffen will, sollte vorher am besten einen genauen Treffpunkt vereinbart haben oder sich per Handy verständigen. Hinter dem Zielbereich gibt es selbstverständlich auch jede Art von sonstiger Verpflegung zu erwerben. Die Siegerehrung findet auf der Wiese vor der Brücke etwa gegen 15:00/15:30 Uhr statt. Vorsicht ist zum guten Schluss noch mal beim Abstieg von der Sparrenburg geboten, da sich auf der steilen Straße das erste Mal der Muskelkater in den Waden zu Wort meldet…
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